Knapp 20 Jahre nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung erreicht uns unerwartet diese Remastered-Version, die wir eher als Remake einstufen können. Sie bewahrt die Großartigkeit und alles, was das Originalspiel so gut gemacht hat, unverändert. Bereite dich darauf vor, wieder in seine Welt einzutauchen, und wenn du es noch nie gespielt hast, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür.
Es gibt Spiele, die sich tief ins Gedächtnis einer ganzen Generation eingebrannt haben. The Elder Scrolls IV: Oblivion gehört definitiv dazu. Ursprünglich im Jahr 2006 veröffentlicht, prägte dieses Rollenspiel das Genre wie kaum ein anderes. Jetzt, fast zwei Jahrzehnte später, kehrt es als Remastered Edition zurück – mit neuem Glanz, modernisierter Technik und einem kräftigen Nostalgieschub.
Aber lohnt sich der Ausflug nach Cyrodiil im Jahr 2025 wirklich – oder hätte dieses Abenteuer lieber in der Vergangenheit bleiben sollen? Ich habe es mir genau angesehen – als Gamerin mit Liebe zum Original und einem kritischen Blick auf das Jetzt.
Geschichte und Welt
Wir haben es mit derselben Geschichte wie im Originalspiel zu tun, erwarte also in dieser Hinsicht keine Überraschungen außer vielleicht dem ein oder anderen neuen Dialog.
Die Handlung beginnt dramatisch: Kaiser Uriel Septim wird ermordet, das Reich Tamriel steht am Rande des Chaos, und durch mysteriöse Tore zur „Oblivion“-Ebene drohen dämonische Invasionen. Als anfangs unbedeutender Gefangener wird man plötzlich in ein politisches, religiöses und metaphysisches Ränkespiel hineingezogen, das epische Ausmaße annimmt.
Was Oblivion damals wie heute so faszinierend macht, ist nicht nur die Haupthandlung, sondern wie sie eingebettet ist in eine offene, atmende Welt: Cyrodiil, das Herzstück des Kaiserreichs, ist abwechslungsreich, detailliert und voller kleiner Geschichten. Städte wie Chorrol, Bravil oder die kaiserliche Hauptstadt haben ihren ganz eigenen Charakter.
Das Remaster bleibt der ursprünglichen Story treu, hat aber an einigen Dialogen gefeilt und sogar einige neu eingesprochen – besonders für nicht-menschliche Rassen. Das Ergebnis ist eine stimmigere, glaubhaftere Welt, ohne den Charme des Originals zu verlieren.
Obwohl seine Handlung ziemlich gut ist, ist das Beste an der ganzen Geschichte zweifellos, sich in seiner Welt zu verlieren, Orte zu besuchen, alle Wesen dieses Reiches kennenzulernen, Allianzen zu schmieden und die Nebenmissionen zu erledigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Beste am Spiel ist, dass du deine eigene Geschichte schreibst und sie so erlebst, wie du möchtest, ähnlich wie in Breath Of The Wild, wo wir nur eine Hauptmission hatten und was wir im Laufe des Spiels tun, unsere eigene Entscheidung war
Gameplay – Klassisch mit kleinen Verbesserungen
Wer Oblivion kennt, weiß: Das Gameplay ist ein bisschen „quirky“. Level-Skalierung, Skill-basiertes Fortschrittssystem und ein manchmal unpräzises Kampfsystem sind Geschmackssache. Hier hat das Remaster nicht radikal umgebaut, sondern vorsichtig modernisiert.
Besonders gelungen:
- Eine überarbeitete Benutzeroberfläche, angepasst für moderne Auflösungen.
- Der neu eingeführte Sprint-Button, der Bewegung komfortabler macht.
- Eine glattere Steuerung, gerade im Kampf oder beim Zaubern.
Trotzdem bleibt das Gefühl erhalten, ein „Oldschool-RPG“ zu spielen. Für Veteranen ist das purer Genuss – für Neulinge eventuell eine Hürde.
Wir empfehlen dir, dir Zeit zu nehmen, um das Spiel zu genießen. Oblivion ist kein Spiel, das man schnell durchspielt, sondern eines, bei dem es darum geht, seine Welt zu erkunden, deinen Charakter und alle Fähigkeiten des Spiels kennenzulernen. Wenn du versuchst, die Dinge zu überstürzen, könntest du viel von dem verpassen, was das Spiel zu bieten hat. Also geh es ruhig an.

Grafik und Sound – Unreal Engine 5 sei Dank
Der vielleicht größte Fortschritt liegt in der Technik. Oblivion Remastered nutzt Unreal Engine 5 – und das sieht man. Die Lichtverhältnisse sind atemberaubend, Vegetation wirkt dichter, Feuer, Wasser und Magieeffekte haben einen neuen Glanz bekommen.
Highlights:
- Verbesserte Texturen auf Rüstungen, Gebäuden und Umgebungen.
- Realistischere Gesichtsmodelle, auch wenn die Mimik manchmal noch hölzern wirkt.
- Neue Wetter- und Tag/Nacht-Systeme, die dynamisch auf das Gameplay wirken.
Allerdings gibt es auch Kritik: Besonders auf Konsolen wie PS5 Pro oder Xbox Series S kommt es gelegentlich zu Rucklern, unscharfen Texturen oder Framerate-Einbrüchen. Die PC-Version auf Steam läuft deutlich stabiler.
Der Soundtrack, komponiert von Jeremy Soule, wurde neu arrangiert und aufgenommen – ein Gänsehautmoment für Fans. Auch die Soundeffekte (Schritte, Schwertkämpfe, Zauber) wurden hörbar aufgefrischt.
Offene Welt – Cyrodiil in seiner besten Form
Cyrodiil ist der wahre Star des Spiels. Die offene Welt lädt ein, entdeckt zu werden – und jetzt mehr denn je. Der Remaster nutzt die Landschaft, Lichtstimmung und Architektur, um ein echtes Mittelerde-Feeling zu erzeugen – nur mit Daedra.
Neue Details:
- Verbesserte Weitsicht – Burgen, Berge und Türme erkennt man jetzt kilometerweit.
- Wildtiere und NPCs wirken aktiver und weniger statisch.
- Neue visuelle Akzente in Dungeons, Höhlen und Städten sorgen für mehr Abwechslung.
Die Schnellreise ist weiterhin verfügbar, aber wer sich Zeit nimmt, wird mit unerwarteten Begegnungen, Mini-Quests und versteckten Orten belohnt. Das Remaster bietet hier keinen revolutionären Sprung, aber eine liebevolle Politur für ein ohnehin starkes Open-World-Erlebnis.

Kritikpunkte – Wenn das Alte durchscheint
So schön der Nostalgie-Faktor ist, Oblivion Remastered hat auch seine Schattenseiten:
- Technische Mängel auf Konsolen: Ruckler, Abstürze und niedrigere Basisauflösungen trüben das ansonsten starke visuelle Erlebnis.
- Gameplay-Mechaniken wie die Level-Skalierung oder das veraltete Inventar-Management hätten ein tieferes Rework vertragen.
- Mikrotransaktionen: Einige kosmetische Inhalte wurden als Zusatzoption integriert – kein Muss, aber trotzdem ein kleiner Wermutstropfen.
All das solltest du im Hinterkopf behalten, denn wir sprechen hier von einem Spiel aus dem Jahr 2006. Daher wird es Dinge geben, die seltsam erscheinen, Verhaltensweisen von Charakteren, die unnatürlich wirken, und weitere Details dieser Art. Heutzutage könnte man das als Fehler der Programmierer ansehen, aber in jenen Jahren war das bei dieser Art von Spielen sehr üblich.
Zudem fehlt nach wie vor eine volle Lokalisierung in viele Sprachen, darunter auch Deutsch – was für ein so großes Spiel schade ist.
Fazit – Nostalgie trifft Moderne
Oblivion Remastered ist eine liebevolle Rückkehr zu einem Klassiker, der das Rollenspiel-Genre definierte. Es ist kein vollständiger Neubau, sondern eine sanfte Auffrischung – mit viel Respekt vor dem Original.
Pro:
- Grandiose neue Grafik mit UE5
- Überarbeitete Musik und Soundkulisse
- Neue Steuerungselemente wie Sprint
- Riesige, atmosphärische Open World
- Feinschliff bei Quests und Dialogen
Contra:
- Technische Probleme auf Konsolen
- Veraltete Kernmechaniken
- Teilweise fehlende Optimierung
- Keine vollständige Lokalisierung
Für Fans der Serie ist es ein Pflichtkauf. Für Neulinge mit Geduld und Liebe für klassische RPGs definitiv einen Blick wert. Und für alle, die 2006 dabei waren, ist es vor allem eines: eine wunderschöne Reise in die Vergangenheit – mit genug Neuerungen, um sie nochmal neu zu erleben.
Gesamtwertung (persönlich): 8.5 / 10 – Ein Remaster mit Herz, das nicht perfekt ist, aber dennoch begeistert.
Ich hatte wieder eine tolle Zeit und habe mich beim Spielen dieses Remakes wieder wie ein Teenager gefühlt. Deshalb lade ich dich ein, es auszuprobieren und dich wieder in seiner mittelalterlichen Fantasy-Welt zu verlieren oder ihm eine Chance zu geben, wenn du es noch nie gespielt hast. Außerdem ist es ab dem ersten Tag im Game Pass verfügbar, es gibt also nicht viele Ausreden, es nicht auszuprobieren.
Wir können nur hoffen, dass Bethesda bald einen weiteren Patch veröffentlicht, der die leichten technischen Fehler behebt, die es gibt, besonders auf Konsolen wie der PS5 und der Xbox Series X.