Bully ist ein großartiges Spiel, in dem Rockstar Elemente der Schulsimulation mit anderen aus der GTA-Reihe mischte, was zu einem unterhaltsamen und originellen Spiel führte, das aufgrund der Verwendung von Teenagern große Kontroversen auslöste, obwohl die Gewalt viel geringer war als in anderen Spielen des Unternehmens.
In den 2000er Jahren war Rockstar für Innovation und fantastische Open-World-Spiele bekannt, aber auch für die Kontroversen und die Gewalt, die ihre Titel umgaben. Es war zweifellos eine geniale Zeit, in der Rockstar uns mit neuen Erfahrungen überraschte, ohne dass wir zehn Jahre auf ein neues Spiel warten mussten.
Die Konzeption von GTA für Teenager
Im Jahr 2006 wurde Bully exklusiv für die Playstation 2 veröffentlicht. In Europa war das Spiel auch als Canis Canem Edit bekannt. 2008 erschien dann eine neue Version, die Scolarship Edition, für die Nintendo Wii, Xbox 360 und PC. Diese Version bot verbesserte Grafik und Anpassungen für die Bewegungssteuerung der Nintendo-Konsole.
Dieses Spiel entfernte sich von den chaotischen Open-World-Welten von Grand Theft Auto und konzentrierte sich auf eine kleinere, aber ebenso humorvolle, gesellschaftskritische und kontroverse Umgebung. Angesiedelt in der fiktiven Bullworth Academy, versetzt Bulli die Spieler in die Rolle von Jimmy Hopkins, einem problematischen Teenager, der sich durch die sozialen Hierarchien einer Schule voller Konflikte und exzentrischer Charaktere navigieren muss. Von typischen Nerds über Schulschläger bis hin zu beliebten Mädchen – alle bekannten Highschool-Stereotypen sind vertreten.
Eine Geschichte von Schulhofschlägern
Die Handlung beginnt, als Jimmy, ein 15-jähriger Teenager, von seiner Mutter und seinem neuen Stiefvater in der Bullworth Academy abgesetzt wird – der schlimmsten Schule in ganz Amerika, bekannt für ihre feindselige Atmosphäre und problematischen Schüler. Von Anfang an muss sich Jimmy mit den verschiedenen Cliquen auseinandersetzen, die die Schule beherrschen: den Schikanierern, Nerds, Sportlern, Snobs und den Greasers.
Jimmy trifft bald auf Gary Smith, einen manipulativen Schüler, der vorgibt, sein Freund zu sein, aber eigene Machtambitionen verfolgt. Gary nutzt Jimmy, um die Ordnung in Bullworth zu destabilisieren und die Cliquen gegeneinander aufzuhetzen. Im Verlauf der Handlung erkennt Jimmy Garys wahre Absichten, und Gary wird zum Hauptantagonisten des Spiels.
Im Laufe des Spiels stellt sich Jimmy den Anführern jeder Gruppe, baut Allianzen mit Nebencharakteren auf und lernt wertvolle Lektionen über Freundschaft, Loyalität und den Kampf um Respekt. Die Geschichte balanciert Humor und Drama, während sie die Herausforderungen der Jugend in einer von Missbrauch, Gewalt und Ungerechtigkeit geprägten Umgebung erforscht.
Am Ende der Geschichte stellt sich Jimmy Gary, der eine Revolte ausgelöst hat, die die Schule ins Chaos stürzt. Nachdem er Gary besiegt hat, stellt Jimmy die Ordnung an der Schule wieder her und macht sie zu einem friedlicheren Ort, an dem Missbrauch und Gewalt zwischen den Schülern ein Ende haben.
Obwohl die Geschichte klischeehaft und nicht besonders beeindruckend ist, dient sie dazu, uns in die Rolle von Jimmy zu versetzen und uns eine Motivation zu geben, das Spiel bis zu den Credits zu spielen. Leider weist die Handlung einige Schwächen auf, wie Charaktere, die plötzlich wichtig werden, ohne dass wir sie zuvor kennengelernt haben, oder der Antagonist Gary, der nach seinem ersten Auftritt fast keine Bedeutung mehr hat, bis er am Ende wieder auftaucht.
Gameplay
Bulli kombiniert Open-World-Mechaniken mit schulischen Aktivitäten und einer missionsbasierten Handlung. Spieler können die Bullworth Academy und ihre Umgebung frei erkunden, darunter eine nahegelegene Stadt, einen Jahrmarkt und andere interessante Orte. Die Karte wird schrittweise freigeschaltet, während die Handlung voranschreitet.
Das Kampfsystem ist einfach, aber effektiv und konzentriert sich auf Nahkämpfe und improvisierte Waffen wie Schleudern, Stinkbomben und Böller. Im Laufe des Spiels schaltet Jimmy neue Fähigkeiten und Bewegungen frei, die die Kämpfe abwechslungsreicher machen.
Leider wird dieses Kampfsystem nach einigen Stunden langweilig, da man die meisten Gegner durch wildes Knöpfedrücken besiegen kann. Dies ist besonders enttäuschend, wenn man an die Tiefe anderer Rockstar-Kampfsysteme wie in The Worriers denkt. Das System ist nicht schlecht, aber es fehlt an Tiefe.
Wenn Jimmy Fernkampfwaffen verwendet, wird das Gameplay wie ein Third-Person-Shooter. Leider ist das Zielen auf die Ziele etwas ungenau, was anfangs frustrierend sein kann
Eine bemerkenswerte Eigenschaft des Spiels ist die Teilnahme am Unterricht, die als Minispiele gestaltet ist und Belohnungen bietet, die bestimmte Attribute von Jimmy verbessern. Zum Beispiel verbessern die Englischstunden Jimmys Fähigkeiten, sich zu entschuldigen oder einzuschüchtern, während ihm der Chemieunterricht erlaubt, neue Waffen herzustellen. Obwohl diese Aktivitäten mit der Zeit monoton werden können, fügen sie ein einzigartiges Element hinzu, das Bully von anderen Rockstar-Spielen unterscheidet.
Das Spiel beinhaltet auch ein Autoritätssystem. Lehrer und die Polizei reagieren, wenn Jimmy gegen Regeln verstößt, was die Spieler dazu zwingt, ihre Streiche mit Strategien zu kombinieren, um nicht erwischt zu werden. Dieses Element bringt eine Ebene von Spannung und Realismus in die Spielerfahrung.
Auch die Spielwelt reagiert auf unsere Aktionen, sodass viele Bereiche oder Charaktere abhängig von den abgeschlossenen Missionen und dem angesammelten Respekt feindseliger oder freundlicher zu uns sind.
Kontroverse und Polemik rund um das Spiel
Wie viele Rockstar-Spiele war auch Canis Canem Edit von Kontroversen umgeben, teils mit berechtigten Argumenten, wenn auch oft übertrieben, insbesondere von Personen, die das Spiel wahrscheinlich nie gespielt haben. Bereits seit seiner Ankündigung war Bulli von Kritik umgeben. Elternverbände und Kinderrechtsorganisationen kritisierten das Spiel und warfen ihm vor, Mobbing zu glorifizieren. Vor seiner Veröffentlichung versuchten Politiker wie Jack Thompson, das Spiel zu verbieten, indem sie behaupteten, es würde Gewalt und Einschüchterung in Schulen fördern.
Viele dieser Kritiken basierten jedoch auf Missverständnissen. Bully glorifiziert kein Mobbing, sondern präsentiert eine Satire über soziale Hierarchien und die Probleme der Jugend. Jimmy, der zwar nicht dem klassischen Heldenbild entspricht, fungiert als Antiheld, der die Ungerechtigkeiten in Bullworth bekämpft, indem er sich gegen die Tyrannen stellt und letztlich Ordnung und Frieden in der Schule herstellt. Die Geschichte betont die Bedeutung von Empathie und den Kampf gegen Korruption, sowohl unter den Schülern als auch im Lehrpersonal.
Trotz der Kontroversen erhielt Bulli Lob von Kritikern für seinen originellen Ansatz und sein Gameplay. Rockstar meisterte die Situation, indem sie das Spiel ohne wesentliche Änderungen veröffentlichten und bewiesen, dass die vorherigen Kritiken unbegründet waren.
Die Fortsetzung, die eingestellt wurde, Bully 2
Nach dem relativen Erfolg von Bully im Jahr 2006, mit mehr als 2,5 Millionen verkauften Exemplaren, erwog Rockstar Games die Entwicklung einer Fortsetzung, die das Universum von Jimmy Hopkins und der Bullworth Academy erweitern sollte. Berichten zufolge war Bully 2 mehrere Jahre in Entwicklung, wurde jedoch letztendlich aus verschiedenen Gründen eingestellt.
Die Entwicklung von Bully 2 soll kurz nach der Veröffentlichung des Originalspiels begonnen haben. Das Team von Rockstar New England arbeitete an dem Projekt, und es heißt, dass das Spiel etwa 18 Monate in Entwicklung war, bevor es eingestellt wurde.
Diese Fortsetzung hätte Jimmy als Protagonisten zurückgebracht und ein größeres Szenario mit einer ganzen Stadt zum Erkunden sowie tiefere Interaktionen zwischen den Charakteren geboten.
Im Jahr 2023 und nach den Leaks, die Rockstar erlebte – bei denen wir auch von einem eingestellten DLC für GTA 5 erfuhren – tauchten angeblich Konzeptgrafiken zu Bully 2 auf. Diese zeigten Charakterdesigns sowie einige Umgebungen des Spiels.
Trotz des erzielten Fortschritts sah sich Bully 2 mit mehreren Herausforderungen konfrontiert, die zu seiner Einstellung führten. Einer der Hauptgründe war die Entscheidung von Rockstar, seine Ressourcen auf größere und rentablere Projekte wie Grand Theft Auto IV und Red Dead Redemption zu konzentrieren. Diese Neupriorisierung ließ Bully 2 in den Hintergrund treten. Es wird berichtet, dass das Team, das an der Fortsetzung arbeitete, beauftragt wurde, die Entwicklung von Max Payne 3 zu unterstützen, was das Projekt endgültig zum Stillstand brachte.
Das Spiel, das den Schulbesuch zum Vergnügen gemacht hat
Das war Bully, ein weiteres kontroverses Spiel von Rockstar, das von Personen, die es wahrscheinlich nie gespielt haben, heftig kritisiert wurde. Vielleicht hat es nicht die beste Handlung unter den Rockstar-Spielen und hätte in vielen Aspekten des Gameplays mehr Feinschliff vertragen können. Dennoch machen die interessante Mechanik, Respekt in der Schule zu gewinnen, die Teilnahme am Unterricht mit unterhaltsamen Minispielen, die verschiedenen Gruppierungen in der Schule und die Beziehungen zwischen Jimmy und einigen Charakteren das Spiel sehr empfehlenswert und immer noch spielenswert.
Mit seiner nostalgischen Atmosphäre und seinem fesselnden Gameplay bleibt Bully als eines der originellsten Spiele von Rockstar in Erinnerung, mit Hunderttausenden von Fans und neuen Spielern, die es jedes Jahr entdecken.
Ich hoffe, unsere Kritik und Meinung zu Canis Canem Edit hat dir gefallen. Wir laden dich herzlich ein, unsere anderen Artikel auf der Website zu lesen, in denen wir über andere klassische Spiele, Rockstar-Spiele, Analysen der neuesten Veröffentlichungen sowie Tipps und Tricks sprechen.